Holzbranche.com
    Suchfilter

    alle News anzeigen

    Zu wenig Lehrstellen? - Nicht im Handwerk

    09.09.2002 - HB-PR-Agentur

    Seit vielen Jahren viele Lehrstellen unbesetzt Die Arbeitsverwaltung erwartet erstmals seit Jahren ein rechnerisches Defizit an Lehrstellen. So lag die Gesamtzahl der gemeldeten betrieblichen Lehrstellen im Juli nach Angaben der Bundesanstalt für Arbeit mit 509.900 um sieben Prozent unter der vom Juni 2001. Gleichzeitig hatten 665.600 Bewerber die Arbeitsämter bei der Vermittlung eines Arbeitsplatzes eingeschaltet. Dies sind vier Prozent weniger als im Vorjahr. Beim Handwerk stößt diese Äußerung auf Verwunderung führt der Leiter des Geschäftsbereiches Aus-, Fort- und Weiterbildung der Hand-werkskammer Ulm, Rolf Schäfer aus: „Im Handwerk sind seit Jahren Tausende Lehrstellen unbesetzt und zwar vor allem im Bau und Ausbau, sowie in den Nahrungsmittelgewerken.“

    Nicht nur in strukturschwachen Regionen im Osten fehlt seit Jahren Nachwuchs. Immer mehr Betriebe des Handwerks haben es aufgegeben, ihre freien Lehrstellen den Arbeitsämtern zu melden. Den lehrstellensuchenden Jugendlichen empfiehlt die Handwerkskammer Ulm sich direkt bei Handwerksbetrieben zu bewerben und dort vorzustellen, sowie sich bei den örtlichen Kreishandwerkerschaften, bei den Innungen und bei der Handwerkskammer Ulm beraten zu lassen. Die Handwerkskammer Ulm bittet die Handwerksbetriebe, trotz der fehlenden Bewerbernachfrage in den vergangenen Jahren, alle ihre freien Lehrstellen den örtlichen Arbeitsämtern zu melden: „Denn im Rückzug anderer Wirtschaftsbereiche aus der Ausbildung liegt eine immense Chance für das Handwerk den benötigten qualifizierten Nachwuchs aus einem größeren Angebot rekrutieren zu können“, führt Geschäftsbereichsleiter Rolf Schäfer aus.


    Nachwuchsmangel im Handwerk

    Das Baden-Württembergische Handwerk hat zu wenig qualifizierten Nachwuchs. Auch wenn in den nächsten Jahren noch geburtenstarke Jahrgänge anstehen und damit auch die Zahl der Schulabsolventen steigt, werden diese in absehbarer Zeit von relativ schwachen Geburtsjahrgängen abgelöst. Dieser Rückgang hat zur Folge, dass für die unterschiedlichsten Bildungs- und Ausbildungsangebote immer weniger Jugendliche zur Verfügung stehen werden. Aus einer „Überschusssituation“, in der Ausbildungsbetriebe ihren Nachwuchs aus zahlreichen Bewerbern auswählen konnten, wird in Zukunft eine „Knappheitssituation“ werden.
    Schon seit Anfang der 90er Jahre geht die Zahl der Bewerber um Ausbildungsplätze im Handwerk zurück. Vor allem im Metallhandwerk und im Ausbauhandwerk können nicht mehr alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzt werden. Diese Knappheitssituation aus demografischen Gründen wird sich noch verstärken und davon wird vor allem das Handwerk betroffen sein.
    Nachwuchsmangel ist im Handwerk aber nicht nur aus quantitativen Gründen ein akutes Thema. Bereits jetzt häufen sich Klagen über die Qualität der Bewerber. Der Führungsnachwuchs des Handwerks ist ebenfalls gefährdet, da auch bei der Meisterausbildung ein sinkendes Interesse des Handwerkernachwuchses zu ver-zeichnen ist. Gleichzeitig suchen rund ein Drittel der selbstständigen Handwerksmeister in den nächsten Jahren nach einem Betriebsnachfolger.
    Verschärft wird diese Situation dadurch, dass die Anforderungen in den Handwerksberufen im Zuge der technologischen Entwicklung steigen. Das Handwerk bietet zunehmend neben einfachen Tätigkeiten solche, die hohe Anforderungen an die technischen und sozialen Kompetenzen der Bewerber stellen.
    Um in dem, wie es sich bereits jetzt abzeichnet, schärfer werdenden Wettbewerb um qualifizierten Berufsnachwuchs mithalten zu können, ist es für das Handwerk wichtig, die Kriterien zu kennen, die Jugendliche ihrer Berufswahl zu Grunde legen. Diese Entwicklung war Anlass für eine aktuelle Studie der Akademie für Technikfolgenabschätzung (TA-Akademie), die in enger Zusammenarbeit mit dem Baden-Württembergischen Handwerkstag und dem Wirtschaftsministerium in Ba-den Württemberg erstellt wurde.


    Das Handwerk besser als sein Ruf

    Nach dieser empirischen Untersuchung zur Problemlage des Nachwuchsmangels im Handwerk beurteilen die Lehrlinge ihre Handwerksausbildung positiv. Fast 90 Prozent glauben, dass sie das was sie während ihrer Ausbildung lernen, auch in Zukunft brauchen können. 84 Prozent bescheinigen ihren Ausbildern, dass sie sich Mühe geben und bei Bedarf alles erklären. 77 Prozent attestieren ihrem Ausbildungsbetrieb ein gutes Arbeitsklima und 74 Prozent beurteilen ihre Möglichkeiten sich weiterzuqualifizieren als gut. Ebenso groß ist der Anteil derer, die glauben nach ihrer Ausbildung auch übernommen zu werden.


    Überbetriebliche Ausbildung

    Gut wird auch die praktische Ausbildung in den Berufsbildungs- und Technologiezentren während der Lehrzeit von den Auszubildenden eingeschätzt. Inhalte, Materialien, Praxisnähe, Ausbilder und die Abstimmung mit der Ausbildung im Betrieb werden als zufriedenstellend eingeschätzt. Dabei fällt vor allem ins Gewicht, dass handwerkliche Techniken in den Berufsbildungs- und Technologiezentren gelehrt werden. Darüber hinaus ist für die Auszubildenden eine direkte Verknüpfung zur Praxis in diesen überbetrieblichen Ausbildungslehrgängen zu erkennen. Hier setzen dann die Kammern, Innungen und Kreishandwerkerschaften mit ihren Fort- und Weiterbildungsangeboten ein.


    Fort- und Weiterbildung

    Auch nach der Lehrzeit stehen den Auszubildenden zahlreiche Aufstiegsmöglichkeiten im Handwerk offen. So bietet die Handwerkskammer Ulm nicht nur ein Auslandspraktika für Junggesellen/-innen an, sondern fördert auch besonders begabte Junggesellen/-innen in Nachwuchskursen. Fortbildungsmaßnahmen wie zum Technischen Fachwirt und die Ausbilder-Eignungsprüfung bereiten auf den Weg zur Meisterprüfung vor und damit auf den Weg in die Selbstständigkeit. Aber auch nach der beruflichen Karriereleiter „Meisterbrief“ ist der Bildungsweg im Handwerk nicht zu Ende. Jungmeisterinnen und Jungmeister können sich im Studiengang Betriebswirt (HWK), der in Zusammenarbeit mit dem Institut für Technik der Be-triebsführung an der Universität Karlsruhe seit über 20 Jahren von der Handwerkskammer Ulm angeboten wird, auf Managementaufgaben im Mittelstand vorbereiten.
    Diese Wege aufzuzeigen, dem potentiellen Handwerkernachwuchs nahe zu bringen, ist eine der vordringlichsten Aufgaben, der sich die Handwerkskammer Ulm stellen wird.
    Autor:
    Handwerkskammer Ulm
    Straße:
    Olgastrasse 72
    Ort:
    D-89073 Ulm
    Internet:
    http://www.hk-ulm.de

    Diesen News-Artikel weiterempfehlen


    Kommentare
    Es sind noch keine Kommentare vorhanden.
    Hier können Sie einen Kommentar verfassen

    Bitte gegen Sie mindestens 10 Zeichen ein.
    Welche Farbe hat das Meer?

    "Nullemissionsfabrik" eingeweiht

    Neues Firmengebäude verkörpert die Firmenphilosophie Ein Vorzeigebeispiel für Nutzung regenerativer Energien Am 22. August feierte Solvis die Eröffnung seines neuen Firmengebäudes. Das Unternehmen, Produzent von Solaranlagen, setzt mit dem Neubau seine Firmenphilosophie des nachhaltigen Umweltschutzes um: Nicht nur die Produkte tragen zum Umweltschutz bei - diese nutzen die Sonnenenergie für Strom und Wärme - die Produktion selbst ist umweltfreundlich. In der größten Nullemissionsfabrik Europas liegt der Energiebedarf so niedrig, dass dieser vollständig über regenerative Energien gedeckt wird. Die Einweihungsfeier besuchten unter anderem Bundesumweltminister Jürgen Trittin und Niedersachsens Umweltminister Wolfgang Jüttner. ... weiter

    Kategorie: Infos vom Bausektor , eingestellt am 06.09.2002

     

    Holz- und Möbelindustrie befindet sich derzeit in ihrer schwierigsten Phase

    Branchenumsatz ging im 1. Halbjahr um 8 Prozent zurück – Möbel: - 10 % Eigenkapital-Offensive für den Mittelstand gefordert Multifunktionalität bei Möbeln immer wichtiger Die deutsche Holz- und Möbelindustrie befindet sich derzeit in ihrer wohl schwierigsten Phase. Kurzarbeit, Betriebsstillegungen und Insolvenzen sind die untrüglichen Zeichen eines schmerzhaften Konsolidierungsprozesses und die Folgen von Rezession, Kaufzurückhaltung und der immer noch anhaltenden Flaute am Bau. So müssen wir Ihnen heute leider die schlechteste Halbjahresbilanz für die Holz- und Möbelindustrie seit der Wiedervereinigung verkünden. ... weiter

    Kategorie: Markt und Wirtschaft , eingestellt am 06.09.2002

     

    Flexible Arbeitszeitmodelle und Fachkräftemangel

    Informationsveranstaltung der Handwerkskammer Ulm am 17. September 2002 Flexible Arbeitszeiten sind im Handwerk von wachsender Bedeutung. Das Handwerk im Kammerbezirk Ulm ist mit einem Anteil von ca. 16.000 Betrieben ein Garant für Ausbildung und Beschäftigung. Der immer größer werdende Fachkräftemangel auf dem Arbeitsmarkt, insbesondere in gewerblich-technischen Berufen, lässt sich nicht ohne Weiteres beheben. ... weiter

    Kategorie: News von Institutionen. , eingestellt am 05.09.2002

     

    Minister Schwanhold begrüßt die Partnerschaftsinitiative des Bundeskanzlers mit den Entwicklungsländern im Energiebereich

    NRW-Wirtschafts- und Energieminister Ernst Schwanhold hat das klare Bekenntnis von Bundeskanzler Gerhard Schröder zur Stärkung erneuerbarer Energien auf dem UN-Weltgipfel in Johannesburg außerordentlich begrüßt. ... weiter

    Kategorie: Markt und Wirtschaft , eingestellt am 04.09.2002

     

    Ein Euro je Leiter für Flutopfer

    Für jede im September 2002 verkaufte Leiter spendet das Unternehmen Günzburger Steigtechnik GmbH einen Euro an eine Hilfsorganisation für die Opfer der Flutkatastrophe im Elbe-Gebiet. ... weiter

    Kategorie: Unternehmen und Leute , eingestellt am 04.09.2002

     

    Partner für innovative Glastechnologie

    Das helle Glas iplus S / Gaschrome Systeme Auf der glasstec 2002 (28. Oktober bis 1. November) in Düsseldorf präsentiert die Interpane Glas Industrie AG wieder zahlreiche innovative Produkte und das Neueste aus Forschung und Entwicklung. Im Mittelpunkt der Präsentation steht das neue iplus S Programm. Eine hochselektive „Low-E“-Beschichtung optimiert die licht- und strahlungstechnischen Eigenschaften der gesamten Produktfamilie. Dazu gibt es unter anderem adaptive Gläser auf gaschromer Basis und Konstruktionsglas zu sehen. ... weiter

    Kategorie: Infos vom Bausektor , eingestellt am 03.09.2002

     

    Ausbilder: Modulare Anpassungsfortbildung

    Anforderungen steigen Das Handwerk sieht sich zunehmend mit technischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen konfrontiert, die es im besonderen Maße notwendig machen, in die berufliche Aus- und Weiterbildung zu investieren. Nur durch qualifizierte Fachkräfte, die die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen zeigen, ist der handwerkliche Wirtschaftsbereich den marktwirtschaftlichen Herausforderungen auch künftig gewachsen. ... weiter

    Kategorie: Aus- und Weiterbildung , eingestellt am 03.09.2002

     

    KUPER holt den Challengers Award 2002 aus den USA

    Der Challengers Award 2002 ging an die neueste Entwicklung der Heinrich KUPER GmbH & Co. KG – die KUPER ACR-Speedstar. Der Challengers Award gilt als begehrter Innovations- und Technologie-Preis in der Holzbearbeitung. Diese weltbekannte Auszeichnung wird alljährlich auf der IWF in Atlanta, USA vergeben. ... weiter

    Kategorie: Unternehmen und Leute , eingestellt am 02.09.2002

     

    Eine Holz-Innovation macht sich für die Märkte fit

    Manchmal scheint es leichter zu sein, ein ganz neues, aufwändiges Holzprodukt zu entwickeln als es dann auch auf die Märkte zu bringen. Schon seit dem letzten „Branchentag Holz“ vor 10 Monaten ist das neue „Thermoholz“ im Branchengespräch. Doch wenn es darum geht, den neuen Werkstoff mit seinen vielen technischen und ökologischen Vorteilen in die Regale des Handels zu bringen, weicht Euphorie oft der Ernüchterung. ... weiter

    Kategorie: Messe-News , eingestellt am 02.09.2002

     

    HOLZ in KÜNSTLERHAND - Metamorphosen

    Die Sonderschau während der LIGNA+ HANNOVER 2003 Zum fünften Mal findet die internationale Sonderpräsentation und Ver­kaufsausstellung „HOLZ in KÜNSTLERHAND“ anlässlich der LIGNA+ HANNOVER 2003 vom 26. bis 30. Mai 2003 in Hannover statt. Die einzigartige und kontrastreiche Verknüpfung der Bereiche Kunst, Kunsthandwerk und Design unter dem Motto „Metamorphosen“ hat sich in den vergangenen Jahren erfolgreich etabliert. ... weiter

    Kategorie: Messe-News , eingestellt am 02.09.2002

     

    Auszeichnung für Dr. Andreas Hettich - Promotion mit summa cum laude

    An der RWTH Aachen schloss Dr. Andreas Hettich seine Promotion mit "summa cum laude" ab. Für die mit Auszeichnung bestandene Doktorprüfung wurde er im Juli 2002 von der RWTH Aachen mit der "Borchers-Plakette" ausgezeichnet. ... weiter

    Kategorie: Unternehmen und Leute , eingestellt am 30.08.2002

     

    Breites Leistungsangebot im Bereich Oberflächentechnik

    Die Schweizerische Hochschule für die Holzwirtschaft, SH-Holz Biel, ist eine traditionsreiche Kaderschule für die Holzbranche. Neben der Ausbildung pflegt sie durch die Abteilung Forschung und Entwicklung (F+E) seit Jahren einen intensiven Technologietransfer und führt, zusammen mit Partnern aus der Industrie, Forschungs- und Entwicklungsprojekte sowie Dienstleistungsaufträge durch. Die Oberflächentechnik spielt dabei eine wesentliche Rolle. ... weiter

    Kategorie: Panorama. , eingestellt am 30.08.2002

     

    FSC in the Tropics

    Das WWF Global Forest and Trade Network, der Zusammenschluss aller WWF WOOD GROUPs weltweit, organisiert am 2. September 2002, 13.00 bis 17.00 Uhr, auf der Messe SPOGA in Köln ein Seminar zum Thema FSC in den Tropen. ... weiter

    Kategorie: Messe-News , eingestellt am 30.08.2002

     

    Ausstellung - Querschnitt Aktuell - zeigt Semesterarbeiten der Werkstudenten der Akademie für Gestaltung im Handwerk, Ulm

    Einfach – Raffiniert / Raffiniert – Einfach lautete die Aufgabenstellung für die vierten Semester des Vollzeitkurses 3 und des berufsbegleitenden Teilzeitkurses 8 der Akademie für Gestaltung im Handwerk. ... weiter

    Kategorie: Aus- und Weiterbildung , eingestellt am 29.08.2002